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es wird immer kälter
16./17.Mai
Die Sonne ist oft tief   bei Arvika   Campingplatz Arvika   long not winding roads          
Sonntag 16.5.
Die Nacht ist so kalt, dass ich kaum schlafen kann. Der Schlafsack bleibt innen kalt. Ich beschließe abzubrechen.
Morgens um 6:30 baue ich ab und fahre nach Arvika rein. Der Bahnhof ist offen und warm, aber der Fahrkartenautomat von Wincor Nixdorf geht nicht. Eine Kreuzfahrt durch die noch schlafende Innenstadt zeigt mir ein Intersport Geschäft, wo ich einen Schlafsack kriegen könnte - aber es ist Sonntag. Ich fahre zu einem wunderschön gelegenen Campingplatz direkt am See, finde eine offene Dusche, die keinen Duschschlauch mehr hat, opfere trotzdem 5 SEK und erfrische mich notwendig aber nicht hinreichend.
Nachdem ich das Zelt zum Trocknen wieder aufgestellt habe, gehe ich am Seeufer entlang und nehme auf einem schönen Sitzfelsen das Frühstück ein. Trinkwasser entnehme ich dem See. Der Tag wird richtig heiß (in der Sonne) und ich hole Schlaf nach.
Später fahre ich wieder in die Stadt. Konsum und ICA Supermärkte habe auch Sonntags offen. Ich kaufe mir ganz leichte Fellpantoffeln und eine flauschige Trainingshose und bin jetzt gespannt, wie die Nacht damit wird.
Gerade habe ich wieder ein gelungenes Mahl mit 2 Microwellenspeisen (Minipizza und Woktopf) und Schokojoghurt als Nachtisch vollendet und zwar auf der Veranda (mit Tisch und Stuhl) einer nicht belegten Stuga in Küchennähe.
Auch in Arvika gibt es kein Internetcafé laut Auskunft von Taxifahrern und deren Informanten.
Nach dem Abendessen habe ich einen Spaziergang an eine nahgelegene andere Ecke des Sees mit öffentlichem Badestrand gemacht. Die Schweden (männlich) scheinen sich am Sonntagabend dem lauten Motorsport hinzugeben: Eine Gruppe mit Kleinmotorrädern röhren am Strand im Kreis. Zwei Männer in einem alten Volvo, aus dem sie aber bei der Abfahrt alles rausholen, lassen auf dem fast leeren Strandparkplatz ein ferngesteuertes Allradfahrzeug mit Wespenton 1000-fach verstärkt herumrasen. Andere lassen protzigen Benz mit Offenverdeck hören und daraus dum-dum Musik ertönen. Nur alte Menschen gehen nordic walken.
Mo 17.5.
Die Nacht war dank der Fellpuschen und der Trainingshose gut auszuhalten. Ich darf nur nicht so früh ins Bett, weil ich sonst um 3 Uhr ausgeschlafen bin. Jedenfalls ist mit Morgendusche und 2 Tassen Tee mit der Mikrowelle zum Frühstück alles paletti.
Dann geht's los mit 24 km im Kreis fahren. Nach 1 ½ Stunden bin ich nämlich wieder in Arvika - ich habe den falschen Abzweig genommen. Auch der nächste Versuch geht schief, ich merke es nur früher. Es ist heiß, so dass ich erstmals in Shorts fahre. An einem flachen See mit Bank mache ich Mittagspause. Wind kommt auf, er scheint von hinten zu kommen - nur schnell ausnutzen.
Erstmalig ist der Wind aus Südwest auch warm. Die Straße über Manskog - Gräsmark - Torsby ist einmalig schwedenschön. Besonders an diesem sonnigen Tag. Ab Torsby, wo ich noch schnell das Abendessen bei ICA hole, fahre ich die RV 45 (Inlandsvägen). Sie ist breit und jetzt leer. Mal sehen, wie sie morgen im Pendlerverkehrt ist. Bis Mora nehme ich sie nach meinem vorläufigen Plan.
Zwischendrin - also vor der RV 45 gab es auch unbefestigte Straßen mit erheblichen Gefällstrecken. Federgabel, Bremsen, Felgen und Rahmen wurden heftig beansprucht. Ich lobe mein Rad und drücke Bewunderung aus. In Stöllet gehe ich auf einen Campingplatz. Es ist nichts los. An einer Stuga steht ein Auto. Der Waschraum ist offen, und funtionsfähig. Als ich sauber rauskomme, teilt mir eine junge Frau mit, dass noch gar nicht geöffnet sei. Sie lässt mich zelten - gratis.
Ganz Schweden scheint zu Gange zu sein, um Holz zu machen. An jedem Hof liegen schon große Haufen Brennholz. Es wird gesägt, gehackt (mit Motorhacken), überall liegen frisch gefällte Stämme, Schwerlastholztransporter allüberall. Seit der 45 fahre ich auch nicht mehr durch eine liebliche Landschaft mit Wiesen und Äckern, Wäldern, Seen, Häusern, sondern nur noch Wälder, Wälder, Wälder. Es ist auch ziemlich bergig.

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