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ab nach Finnland
26. - 28.5.
Haus des Fischers und   sein einsamer Fischerhafen   Kraftwerk mit Fischleiter   Oulu    
Fr. 28.5
Heute habe ich aber gebummelt, obwohl ich zum Schluss mein Tagessoll von 130 km doch noch erreicht habe. Erst habe ich gemütlich gefrühstückt und bin dafür später los - bei Sonnenschein. Dann kam der erste Schauer, dessen heftigste Phase ich unter einem Info-Unterstand abwartete. Bis Haparanda regnete es. Von diesem schlechten Schwedenabschied musste ich mich in Tornio erstmal erholen und ging für Euro Essen kaufen (und damit trocknen und wärmen).
Dann staunte ich über die ausgedehnten breiten Fahrradwege, die mich aber in Kemi zu nennenswerten Um-, Rück- und Suchwegen verdammten, weil sie nicht beschildert sind. Zum Glück wusste ich nach Irmhilds Geschichte, was 'Keskusta' ist und brauchte mir in diesem Zusammenhang keine Irrwege einzufangen.
Die etwas andere Systematik der Hinweisschilder musste ich auch erst erschliessen. Die vermeintliche Fortsetzung eines Radweges führte mich dafür zu einer äußerst idyllischen Stelle am Meer, wo ein Fischer seine Hütte und Geräte hatte. Er war gerade beim Hinaustuckern und so konnte ich mich bei ihm 'zu Hause' umsehen.
Einer der Rückwege z.B. von Kemi nach Kemi verleiteten mich aus Frust, doch in so einen Megastore zu gehen wie er auch in Frankreich vorkommt. Habe dort Kaffee getrunken und den Leuten beim Kaufen zugeschaut und mich mit der Kaffe Service Frau unterhalten. Schon habe ich das leichte Vorurteil, dass die Finnen einen eher ansprechen. Heute auch z.B. erstmalig ein Mann, als ich wieder einmal hilflos vor einem Weghinweisschild in meine Karte schaute.
All dies führte dazu, dass ich um 16:30 erst 60 km (davon noch die 30 km bis Haparanda Bild04 ), die ich ja gestern nicht mehr geschafft hatte) zurückgelegt hatte. Ich konnte daher trotz vollem Einsatz die Jugendherberge in Haukipudas, die ich eigentlich anvisiert hatte, nicht mehr erreichen. Dann wird es wieder kalt, sobald die Sonne waagrecht scheint. In den Radsandalen mit Normalssocken habe ich mir glatt die Zehen abgefroren. In diesem Zustand kam in Ii (2 i - so heißt die Stadt) ein Campingplatz vorbei. Ich wollte hier bleiben, was es auch kosten sollte. Es kostete € 40,-. Ich hab' die Frau auf 30,- runtergehandelt!!
Diesmal hatte ich - erstmalig - auch Handtücher und Bettwäsche. Die Zehen konnte ich damit retten.
Nur wenige Unterschiede zu Schweden fallen mir in Finnland auf. Die Radwege - ich sagte es schon - sind im großen Umkreis der Städte zu einem eigenen Netz verbunden. Natürlich kann ich mit den Hinweisschildern zu irgendwelchen Ortsteilen nichts anfangen. Dann sind hier noch viel mehr Sommerski-Langläufer (mit Rollbrettern) und auch Skater (mit Stöcken) unterwegs - auf eben diesen Radwegen, die sicher im Winter Loipen sind. Die Hunde scheinen noch früher anzuschlagen, wenn ich komme, als in Schweden. Es gibt gutes Schwarzbrot in einer typischen scheibenweise zusammengeklappten Form mit schöner Kruste. Der Verkehr an der Küste war wesentlich dichter. Die Gegend schien aber auch besiedelter als auf der schwedischen Seite.

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