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Molunat - vor Cetinje
Montag 12.9.
Molunat bleibt zurück     Bucht von Kotor     Kotor    
80 km - nicht viel, aber ein ausgewachsener Pass nach Kotor über hoch aufragenden Berge, die die Buch von Kotor umschließen. 25 Kehren mit immer gewaltigeren Aussichten auf die Bucht. Zum Glück gleichmäßig ansteigend und kein Verkehr.
Das war nach der Küstenstraße das Beste. Die Bucht selber konnte ich kostenlos mit der Fähre abkürzen (s. Bild) und ich hätte mir auch mit der Route über Budva das Leben leicht machen können. So aber war es ein richtiges Erlebnis. Dieses wurde noch abgeschlossen durch die Zimmersuche im ersten Dorf nach der Passhöhe. Alpengleich, ziemlich verlassen, aber dann doch noch ein Restaurant, auf das ich für nachher spekulieren konnte. Diesem gegenüber lag eine Bar, in der ich nach Zimmer fragte. Das, was mir für 10 Euro angeboten wurde spottet jeder Beschreibung: verschimmelte Wände, abgeranzte Ehebetten und ein einzelnes Gitterbett. Beim Betreten der Dielen fürchte ich, dass diese einbrechen - Toiletten auf dem Hof. Das Zimmer scheint - wenn nicht vermietet - privat genutzt zu werden, wie man aus einigen persönlichen Sachen, die am Spiegel über einer niedrigen Kommode hängen, schließen könnte.
Nach kalter Dusche - aber immerhin gab es sie - gehe ich zum Restaurant rüber. Es wird leider gerade geschlossen. In der nächsten Bar sitzen Männer, Fernsehen mit Nachrichten läuft. Sie rufen den Wirt. Warmes Essen hat er nicht, aber eine Käse-Schinkenplatte, keinen Salat. Was er dann aber bringt ist köstlich: exquisiter dünner, roher Schinken vom Feinsten, Bergkäse, wunderbares Brot und Tomaten-Gurken-Zwiebel-Salat, frisch und geschmacklich top zusammen mit Rotwein vom Besten: € 11,- . Das hatte ich in dieser gottverlassenen Gegend und beim Anblick der Häuser nicht erwartet. Leider verschwinden alle Gäste - die Kneipe war inzwischen voll geworden - um kurz nach 8 Uhr, so dass ich mich richtig schnell durchfressen muss und um 20:30 ist endgültig Schluss.
Ein Tag wieder voll nach meinem Geschmack, wenn man die sehr schöne, verkehrsarme Strandrundfahrt von der Fähre bis Kotor hinzu nimmt. Die Altstadt von Kotor war auch sehenswert. Hier konnte ich sogar aus dem Automaten Euros ziehen und weil die Bank offen war, den ausgegebenen 100-Euro Schein klein wechseln. Euro ist offensichtlich in Montenegro allgemeines Zahlungsmittel.

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