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Plitvitzca Jecera - Kljuc
Dienstag 6.9.
die 1. Moschee   Partisanen Denkmal       kanadisches Grab   Gegend   Blumen  
Nach Bihac geht es voll bergab - alles, was ich gestern hoch musste. Bihac ist eine größere Stadt, die erste große in Bosnien Hercegowina.
Die Grenze lag in einem sehr öden Gebiet. Hier wollten mich zwei große Köter - offensichtlich herrenlos und verwildert - erwischen. Ich konnte ihnen, weil keine Steigung vor mir ist mit Mühe entkommen. Aber danach hole ich die Pfeffermaschine raus.
Die Grenze ist ein trauriger Anblick. Policja kontrolliert, ein KFOR Jeep und Uniformierte stehen dabei.
Im armseligen Grenzcafé nehme ich einen Kaffee. Euros sind hier normales Zahlungsmittel, wie ich bei einem Einkauf beim Bäcker feststelle. Sonst gibt es noch die Währung KM (konvertiblja Marka) immer mit Marka benannt. Ein Kaffee = 1 KM = 0,50 €.
In einem kleinen Laden fülle ich meinen Proviant auf. Ich plane jetzt so, dass ich abends immer ein Zimmer finde, aber immer etwas zum Essen habe, falls es nichts gibt.
Die Strecke ist durchaus schön, gute Straße, offensichtlich nach dem Krieg von div. EU-Staaten gesponsort wie auch z.B. elektrische Leitungen.
Die Gegend, eingerahmt von hohen Bergen, ist langwellig mit entsprechenden mäßigen, aber langen Steigungen ohne viel Serpentinen. So muss ich mehrmals heute viel hochkurbeln, habe auber auch lange Abfahrten.
In Bosnien sind noch mehr Kriegseinwirkungen zu sehen - insbesondere Kriegsgräber und -mahnmale, vereinzelt für z.B. kanadische Soldaten. Es stimmt mich traurig, dass ein so schönes großes Land wie Jugoslawien, das eine wichtige Rolle im Rahmen der Nichtpaktgebundenen für den europäischen Ausgleichs- und Friedensprozess während des kalten Krieges gespielt hat, so zerrissen wurde und viele Opfer - schuldige und nicht schuldige - gebracht hat.
In der Kneipe, auf die ich in Kljuc nach meiner Frage nach einem Zimmer verwiesen werde, sitzen wie immer Männer, die viel und laut reden. Viele sprechen deutsch mit mir. Sie waren während des Krieges in Deutschland, auch ihre Kinder gingen dort zur Schule, sagen sie mir. Die Hälfte der Bosnier kann etwas deutsch, höre ich. So auch die junge Frau - mir als Chef angekündigt - die mir das Zimmer (in einem Appartement über der Kneipe) öffnet.
Auf der Strecke habe ich neben Bihac auch Bosniaka Petrovac stadtrundfahrtlich erkundigt. Dazwischen waren kaum nennenswert Dörfer, später nicht einmal mehr Einzelhäuser, wie sie sonst überall zu sehen waren.

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