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Bergsee - Wildau/Murradweg
Freitag 2.9.
Bergsee am Morgen   Mittagspause in Frohnleiten     Graz an der Mur  
Der See liegt am Morgen im Nebel. Es geht wie vorher gesehen schön abwärts. Aber das nächste kleine Gasthaus ist meins mit einem "verlängerten" Kaffee und schlechtem Mikrowellen Apfelstrudel.
In Kapfenberg werden Radfahrer nicht nach Bruck geleitet. Als ich es doch gefunden und erreicht habe und auf einer belebten Autostraße mit Radspur auf der linken Seite dort einfahre, werde ich an einer Ausfahrt von einem Auto umgenietet. Der Fahrer guckte wegen des Verkehrs nur nach links um eine Lücke zu erwischen. Er hätte auch einen Fußgänger übersehen. Doch der kann schneller bremsen als ich, obwohl ich gerade wegen der Ausfahrten langsam fuhr. Es fiel mir wegen des Schrecks schwer, möglichst alle Schäden am Rad sofort zu erkennen. Ich selber blutete zwar aus mehreren Schrammen, konnte aber aufstehen und gehen. Natürlich bin ich so unerwartet wieder mal nicht aus meinen Klickpedalen rausgekommen. Das Vorderrad hatte eine Acht und drehte nur noch schwer. Der Frontgepäckträger war verbogen, hatte aber größere Schäden am Rad verhindert. Später stellte ich noch fest, dass eine meiner schönen dänischen Brotzeitboxen zerbrochen war, eine zweite beschädigt und mein Dessertkaffee in gerührter saurer Milch gelitten hatte. Vorher war ich nämlich noch bei Billa in gewohnter dörflich-touristischer Umgebung einkaufen. Eine Bank in dieser Umgebung tauschte mir meine restlichen tschechischen Kronen noch in € 41,- um.
Mein Unfallgegner - von der Sprache her kein Ureinwohner - kümmerte sich um mich und kam sogar - nachdem er die Ausfahrt versperrte noch einmal zurück (vorsichtshalber hatte ich mir seine Kfz-Nummer gemerkt). Ich sagte ihm, dass ich mit dem Rad in eine Werkstatt müsste. Er wusste auch eine in Kapfenberg. Ich aber wollte nicht zurück und statt dessen eine in Bruck suchen. Dafür verlangte ich von ihm € 20.- , die er anstandslos zahlte und wir trennten uns mit Handschlag.
Anschließend hatte ich einige Mühe, das Rad zu trimmen. Es gelang nicht 100%ig und mir bleibt die Befürchtung, dass die Felge einen Knacks weg hat und demnächst oder später Speichen brechen werden. Trotzdem glaube ich, dass ich ihn nicht übervorteilt habe und mit etwas Glück hält das Rad auch dauerhaft.
Mit Bruck hatte ich den Mur-Radweg vor mir. Zu Hause hatte ich davon gelesen und besorgte mir in der Touristeninformation eine Broschüre dazu, fand auch schnell nach kurzer Stadtrundfahrt den Einstieg, wie er mir beschrieben worden war.
Bis Frohnleiten, wo ich ausführlich vor der Stadtmauer am hohen Murufer (s. Bild) mittag mit Zelttrocknen machte, war der Weg auch landschaftlich einigermaßen. Danach kam bald Graz mit viel Verkehr, aber einer guten Radführung ins Zentrum. Der Eindruck von der Stadt war kurz aber ganz positiv. Sie ist sehr lebendig und abwechslungsreich.
Danach wurde die Gegend flach mit vielen Mais- und Kürbisfeldern. Von den Kürbissen nimmt man wohl nur die Kerne für das Öl . Abends in einem kleinen Ort kehrte ich ein, trank Most und aß Salat (mit Fleischbeilage) und Kürbisöl.
Danach schlug ich mich in die Büsche und schon fing ein heftiges Gewitter los, so dass ich mich nur mit Hektik ins Zelt retten konnte. Das Prasseln des Regens mit den vielen Blitzerleuchtungen und Donnerschlägen in meiner kleinen Röhre erweckten in mir den Eindruck, als ob ich in einem Computertomographen steckte - obwohl ich von solchen bisher nur gehört hatte. Jedenfalls war es eine feuchte Nacht und ein ebensolcher Morgen, weil ich in hohem Kraut gesteckt hatte.

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